Sie arbeiten als Pflegeexperte auf einer Intensivstation. Was muss man sich darunter vorstellen?
Als Pflegefachperson, die in der Pflegeentwicklung tätig ist, entwickle ich zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen Massnahmen zur Verbesserung der Behandlungsqualität. Dazu zählt zum Beispiel die evidenzbasierte Erarbeitung von Qualitätsdokumenten, die Organisation von internen Schulungen zu bestimmten Themen, die Begleitforschung zur Qualitätsentwicklung oder die Begleitung von Eltern kritisch kranker Kinder. Dabei gehen wir auch auf Faktoren wie chronische Erkrankungen ein. Denn wenn Kinder chronisch erkranken, hat dies einen Einfluss darauf, wie man sie optimal pflegt.
Was motiviert Sie an Ihrer Arbeit besonders?
Patientinnen und Patienten in einem interprofessionellen Team zu betreuen, in enger Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten. Auf der Intensivstation ist die wirksame und zügige Kooperation aller Fachpersonen von zentraler Bedeutung. Können Patientinnen und Patienten so von einer effizienten Versorgung profitieren, finde ich das sehr motivierend.
Gibt es ein häufiges Missverständnis zur Arbeit in der Intensivpflege?
Ja, dass man keine oder nur wenige berufliche Perspektiven hat. Das ist ein häufiger Irrtum. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich weiterzubilden und sich fachlich zu spezialisieren. Man kann als Pflegefachperson in der Intensivpflege direkt am Bett der Patientinnen und Patienten arbeiten, sich als Berufsbildnerin oder Berufsbildner in der Weiter- und Fortbildung betätigen und sich so um den Nachwuchs kümmern, sich in der Pflegeentwicklung engagieren wie ich das tue und so dazu beitragen, die Pflegequalität zu gewährleisten und zu verbessern. Nicht zuletzt kann man als Pflegefachperson auch ein kleines oder grösseres Team von Pflegefachpersonen oder sogar eine ganze Station führen. Wer die entsprechenden Bedingungen erfüllt, kann in der Schweiz oder im Ausland auch Pflegewissenschaften studieren, einen Bachelor- oder Masterabschluss erlangen, so wie ich das gemacht habe, und sogar doktorieren. Sie sehen, es gibt zahlreiche und vielseitige Möglichkeiten, sich in der Intensivpflege weiterzuentwickeln.
Mark Marston, Pflegeexperte MScN, Universitäts-Kinderspital beider Basel